Förderung von Diversität an Volksschulen: Resümee des Projektes „Wir sind Region“ im Steirischen Zentralraum
Mit dem Ziel, einen Beitrag zur täglichen Integrationsarbeit in den Volksschulen zu leisten und Brücken zwischen ihnen zu bauen, wurden durch das Projekt „Wir sind Region" Volksschulpartnerschaften ermöglicht und eine Reihe von Aktivitäten umgesetzt, die die positiven Wirkungen von sozio-kultureller Vielfalt in der Region für Kinder erlebbar machten.
Das Volksschulprojekt „Wir sind Region" mit dem Fokus auf soziokulturelle Vielfalt, das von der Stadt Graz, den Gemeinden des Steirischen Zentralraums und mittels des Regionalbudgets unterstützt wurde, konnte 2020 erfolgreich beendet werden. Aufbauend auf die Initiative „Wir sind Graz 2.0" der überparteilichen ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus wurde 2018 das Projekt gestartet und von Graz ausgehend auf den gesamten Steirischen Zentralraum ausgeweitet. „Integration ist eine der großen Zukunftsherausforderungen für urbane Räume wie Graz. Ein wesentlicher Baustein für eine erfolgreiche Integrationsarbeit ist der Bildungsbereich. Das Projekt ist seit Jahren Teil unserer Maßnahmen für Schulen," erklärt Bildungs- und Integrationsstadtrat Kurt Hohensinner.
Eckpfeiler und Maßnahmen
Je eine Volksschule aus Graz und eine aus den beiden Bezirken Voitsberg oder Graz-Umgebung bildeten im Projekt ein Schulpaar und kooperierten hinsichtlich der verschiedenen Maßnahmen zum individuell ausgewählten Schwerpunkt.
Über gemeinsame Aktivitäten wie das Pflanzen von Bäumen, die Erkundung früherer Lebens- und Arbeitsweisen im Stübinger Freilichtmuseum, oder die Begegnung mit den Lipizzanern im Gestüt Piber wurden den Kindern unterschiedliche Facetten sozio-kultureller Vielfalt an diesen sogenannten „magischen Lernorten" im Steirischen Zentralraum auf spielerische Art und Weise nähergebracht. Über die entwickelten Konzepte für die abenteuerlichen Begegnungen der Kinder wurde ein multisensorisches Erleben von Vielfalt in jederlei Hinsicht vermittelt. Die Liste umfasste über 20 Angebote und bot viele „Lernanker" für die Verknüpfung von Diversität mit weiteren Themen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Neben den Ausflügen zu den „magischen Lernorten" bildeten themenbezogene Workshops das zweite Standbein der Angebotspalette. Die Partnerschulen konnten dabei aus einem breit gefächerten Workshopangebot der ARGE Jugend wählen: Vom Kennenlernen der Kinderrechte in spielerischer Form über den „weiten Weg unserer Kleidung um den Globus", einer „Märchenreise um die Welt", bis zum Schwerpunkt „Mut und Zivilcourage" erstreckte sich der Themenbogen. Darüber hinaus war auch innovative Elternbildung ein wichtiger Aspekt des Projektes. Dazu wurden bereits zahlreiche Angebote wie etwa ein gemeinsames Eltern-Kind-Frühstück in der Schule, die Fokussierung von Themen wie die sinnvolle Nutzung von Internet und Social Media, Bildungs- und Berufsorientierung sowie fachliche Tipps für eine gewaltfreie Erziehung umgesetzt.
Aufgrund der aktuellen COVID-Situation konnten einige Präsenzangebote nicht in ihrer ursprünglichen Form durchgeführt werden. Stattdessen setzte man auf innovatives Distance Learning in Form von Videokonferenzen, Webinaren und das Bereitstellen von aktuellen Links zu Lern- und Arbeitsmaterialien.
Folgeprojekt „Zusammen. Wachsen" ist bereits auf Schiene gebracht
Die sehr positive Resonanz der teilnehmenden Schulen veranlasste die Stadt Graz in Kooperation mit der ARGE Jugend und dem Regionalen Jugendmanagement Steirischer Zentralraum ein Folgeprojekt für das Jahr 2021 zu planen, welches von der Regionalversammlung des Steirischen Zentralraums einstimmig beschlossen wurde.
Die Projekte „Wir sind Region" und „Zusammen.Wachsen" werden aus Mitteln des Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetzes (StLREG 2018) unterstützt.