Europe goes local – Study Visit Kouvola
Europe goes local - eine Initiative der europäischen Union
Kommunen bemühen sich um Lösungen für die Verbesserung der Lebensbedingungen junger Menschen in sehr unterschiedlichen Formen und unter verschiedenen Umständen, indem sie Fachkräfte und Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe unterstützen oder selbst konkrete Angebote machen. Nun mangelt es dennoch oft an Unterstützung und Austausch sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene. Darüber hinaus fehlt oft der Bezug zu Europa in der Praxis.
Bereits 2013 hatte sich der EU-Jugendministerrat dem Thema mit den "Schlussfolgerungen zum Beitrag einer qualitätsvollen Jugendarbeit zur Entwicklung, zum Wohlbefinden und zur sozialen Inklusion junger Menschen" angenähert. Darauf folgten weitere Schlussfolgerungen, die alle die besondere Rolle der kommunalen Ebene in der Entwicklung qualitativer Jugendarbeit hervorheben. Nicht zuletzt wurde 2015 im Rahmen der zweiten Youth Work Convention empfohlen, eine "europäische Agenda für die Jugendarbeit" zu entwickeln.
Was will "Europa goes local" erreichen?
Die maßgeblichen Ziele von "Europe goes local" sind
- die Unterstützung der Praxis, Qualitätsentwicklung und Sichtbarkeit von Jugendarbeit auf lokaler Ebene,
- die Stärkung der europäischen und internationalen Dimension von Jugendarbeit auf lokaler Ebene,
- die Verankerung von Jugendarbeit als Teil der jugendpolitischen Zusammenarbeit in Europa sowie
- die Entwicklung von Strategien und Maßnahmen zur Unterstützung von Jugendarbeit durch das Netzwerk der Nationalagenturen mit dem Programm Erasmus+ JUGEND IN AKTION.
- Das Netzwerkprojekt will damit auch einen Beitrag zu den Diskussionen um die europäische Zusammenarbeit im Jugendbereich nach 2018 und zur "europäischen Agenda für Jugendarbeit" leisten.
Studyvisit - ein paar kurze Einblicke
Im Zuge des Europe goes local Netzwerkaustausches gab es die Möglichkeit Praxisbeispiele der Jugendarbeit auf kommunaler Ebene in Form einer Studiereise zu erforschen. Gemeinsam mit ca. 15 weiteren Personen aus der österreichischen Jugendarbeit konnten wir über Erasmus+ die Möglichkeit nutzen, die Best Practice Gemeinde „Kuovola" in Finnland zu besuchen.
Ein vielfältiges Programm und der Austausch sowohl mit den finnischen als auch mit den österreichischen KollegInnen hat viele neue Informationen und Blickwinkel für das Regionale Jugendmanagement ermöglicht. Dank der finnischen KollegInnen vor Ort wurde uns ein umfangreiches, inhaltliches Dichtes Programm geboten. Ausgestattet auch mit vielen Diskussionsmöglichkeiten mit lokalen PolitikerInnen, JugendarbeiterInnen, GemeindevertreterInnen und Jugendlichen.
Besonders herausgestochen hat die Verankerung von s.g. „One-Stop-Centern" bei denen Jugendlichen von Beratung (psychologisch, Sucht, Wohnung, Finanzen...) bis hin zu Angeboten der offenen Jugendarbeit, Workshops und Raum um sich aufzuhalten, alles finden. Dieses System (geschuldet natürlich auch dem finnischen Verwaltungssystem, welches anders aufgebaut ist als das österreichische) ermöglicht eine niederschwellige Anlaufstelle für Jugendliche, bei der sämtliche Fragen/Anliegen/ Wünsche an einem Ort abgedeckt werden können.
Mit diesen Ideen und Eindrücken im Gepäck wagen wir uns jetzt in Österreich an die Konzeption neuer Ideen. Hier etwas Ähnliches in Zusammenarbeit mit der Jugendwohlfahrt, der offenen Jugendarbeit, der Verwaltung etc... in der Region aufzubauen, wäre eine tolle Errungenschaft für den ländlichen Raum. Wobei natürlich in den ländlichen Regionen der Steiermark verstärkt die fehlende Mobilität zum Tragen kommt. Dieser Ansatz des One-Stop Centers wird auch von der Jugendinformation in Graz weiterverfolgt, die diesbezüglich auf gute Expertisen aus ihren Reihen zurückgreifen kann.
Europe goes local ist ein Programm finanziert durch die Europäische Union.