Welche Gemeinden wachsen - welche schrumpfen?
Abwanderung und dabei im speziellen die Jugendabwanderung ist seit Jahren ein brisantes Thema unter den Regionalen Jugendmanagerinnen. Besonders betroffen davon sind die Regionen in der nördlichen Steiermark, die zwar zum Teil mit wirtschafltich starken Unternehmung punkten können aber dennoch mit rückläufigen Einwohnerzahlen zu kämpfen haben.
Artikel in derStandard vom 14.04.2017
Tatjana Fischer: " Die Entscheidung ist höchst individuell, wohlüberlegt, und die Motive unterscheiden sich je nach Lebensphase. Statistisch gesichert lässt sich zeigen, dass die Abwanderung häufiger weiblich ist.
Ein Mitauslöser dafür ist die Struktur des ländlichen Arbeitsmarkts, der durch Landwirtschaft, Handwerk und Gewerbe stark männlich geprägt ist. Für viele Frauen fehlen Beschäftigungsmöglichkeiten, die auch ihrer Ausbildung entsprechen. Kinderlose Frauen suchen urbanes Flair und Weltoffenheit, patriarchalische Strukturen sind für manche ein Abwanderungsgrund unter vielen."
"Junge ziehen am häufigsten um. Wann diese Entscheidung getroffen wird, lässt sich statistisch aber gut einordnen. In der Lebensphase zwischen dem 15. und 35. Geburtstag passiert die meiste Wanderung: Ausbildung abschließen, Wohnverhältnisse abklären, Familie gründen. 53 Prozent der Umzüge innerhalb Österreichs entfielen 2015 auf diese Bevölkerungsgruppe."
HIER geht´s zur animierten Grafik und dem gesamten Artikel auf derstandard.at!
Die Regionalen Jugendmanagements, seit 2012 in allen 7 steirischen Großregionen implementiert, arbeiten seit Jahren kontinuierlichen mit den regionalen und kommunalen Akteur*innen zusammen um Rezepte zum Bleiben der Jugendlichen zu entwickeln. Ein großes Stichwort in diesem Zusammenhang ist "BETEILIGUNG".
Warum ist kommunale Jugendbeteiligung wichtig?
Jedes örtliche Gemeinwesen lebt durch die Beteiligung und das Engagement möglichst vieler Personen und Organisationen. Doch sich zu beteiligen muss gelernt werden und hier besteht ein großes Potential für Gemeinden ihre Jugendlichen auf dem Weg zu mündigen Bürger und Bürgerinnen zu begleiten.
Durch Beteiligung
- sichert die Gemeinde den Kindern und Jugendlichen die Grundrechte zu, die ihnen als Staatsbürgerinnen und Staatsbürger zustehen
- erhalten junge Menschen die Möglichkeit, verantwortungsbewusst an politischen Entscheidungen in ihrer Gemeinde mitzuwirken, von denen sie morgen als Erwachsene selbst betroffen sein werden
- werden politische Zusammenhänge für Mädchen und Jungen lebendiger und durchschaubarer. Dadurch können sie sich stärker mit dem demokratischen Gemeinwesen ihrer Gemeinden identifizieren
- wird sichergestellt, dass die Belange von Kindern und Jugendlichen nicht übersehen werden
- wird das Engagement junger Menschen gefördert
- wird die Identifikation mit der Gemeinde gestärkt
- lernen Erwachsene die Ideen, Visionen und Bedürfnisse von jungen Menschen kennen
- steigt die Lebensqualität aller Beteiligten
- verstärkt die intergenerative Kommunikation
- treten Politiker und Entscheidungsträger in direkten Kontakt mit Kindern und Jugendlichen
- werden Finanzmittel gezielter eingesetzt und Fehlplanungen vermieden
(Zsfg. von Winfried Pletzer)