Tagung
"Jugend(zentrums)arbeit als kommunale Ressource"
Neue Wege und Fördermodelle der Jugendarbeit
Bei der Tagung „Jugend(zentrums)arbeit als kommunale Ressource" fanden sich zahlreiche steirische GemeindevertreterInnen, JugendarbeiterInnen sowie die regionalen JugendmanagerInnen im Karmeliterhof ein.
Eine positive Entwicklung einer Region wird von sehr vielen Faktoren beeinflusst und vor allem in Zeiten wo Städte sehr stark boomen sind ländliche Regionen vor zusätzliche Herausforderungen gestellt. Um einer Abwanderung der Jugendlichen entgegenzuwirken, gilt es vor allem die regionalen Zentren zu stärken und die Lebensqualität in all ihren Facetten aufrechtzuerhalten. Denn eine ganzheitliche Qualität als zukunftsfähiger Lebens- und Wirtschaftsstandort ist ein Schlüsselfaktor für die Positionierung einer Region und ist die Grundlage, auf der regionale Wertschöpfung gedeihen kann.
Gemeinden müssen für die Themen „Jugend" und „Jugendbeteiligung" sensibilisiert werden. Jugendliche sollten die Möglichkeit haben in der Kommune mitzureden, mitzubestimmen und mitzugestalten. Sie sollten in Entscheidungsprozesse miteinbezogen sowie Perspektiven für die Zukunft eröffnet werden. Nur so lässt sich die Lebens- und Wohlfühlqualität als auch die Attraktivität der Region steigern.
Weiters bewirkt eine Beteiligungsform, dass Jugendliche neue Kompetenzen erwerben, dass sie sich mit der Region identifizieren können, sich somit verankert fühlen und sich deren soziales Engagement erhöht.
Frau LRin Mag. Ursula Lackner eröffnete die Veranstaltung mit einer Dankesrede und lobte die bereits in einigen Gemeinden gut laufende Jugendarbeit und verwies auf die Wichtigkeit und die Wertschätzung der Jugendarbeit um einer Abwanderung entgegenzuwirken. Laut Frau Lackner ist die „Jugendarbeit als Standortfaktor in Gemeinden" zu sehen. Nun gilt es diese aufzubauen und zu pflegen.
Herr MMag. Manfred Zentner, Jugendforscher der Donau-Universität Krems, führte in die Thematik „Innovative Jugendarbeit als Chance für Kommune" ein. Er sprach in seinem Vortrag über die Lebensrealitäten wie die Individualisierung, die Verlängerung der Jugendphase, die Veränderung des Arbeitsmarktes, die Migrationsbewegung und die Polarisierung der Gesellschaft. Auf all diese Themen muss die Jugendpolitik reagieren um Problemen in der Pädagogik entgegenzuwirken. Sehr interessant waren die Definitionen einer innovativen Jugendarbeit. Unter anderem soll Jugendarbeit Raum und Zeit geben, Partizipation am gesellschaftspolitischen Geschehen sein, als Präventionsmittel für Krankheiten und Ähnlichem wirken, aber auch eine Ergänzung zum Bildungsangebot schaffen. Als sehr bedeutend sieht der Jugendforscher die Kooperationen, die ein Jugendzentrum eingehen sollte. Eine Schnittstellenarbeit zu Schulen, Kultur- und Freizeitangeboten, AMS, WKO, Sozialarbeit und Vereinen sollte angestrebt werden. Sehr empfehlenswert sei auch die Einbindung der Familien.
Anschließend stellte ein Vertreter des Österreichischen Gemeindebundes die Ergebnisse der Online-Umfrage „Jugendarbeit in den Kommunen" vor.
Einen wichtigen Part nahmen die Good Practise Beispiele aus den steirischen Regionen ein. Einige Bürgermeister wurden von beteiligung.st zum Thema „Jugend in der Kommune" interviewt. Die äußerst positiven Eindrücke weckten in den Köpfen der Teilnehmer reges Interesse.
Last but not least wurden von Frau Magin Alexandra Nagl und Frau Kerstin Lipp, MSc die neuen Fördermodelle für Jugend(zentrums)arbeit und Jugendbeteiligung gem. dem Steiermärkischen Jugendgesetz vorgestellt.
Abschließend konnten alle Teilnehmer am Buffet sich untereinander vernetzen und Erfahrungen austauschen.