Judenburg setzt auf Interaktion mit der Jugend




Am 23.11.2013 fand eine "Zukunftswerkstatt Jugend" mit der renommierten Künstlerin Christine Hohenbüchler (Wien) und Jugendlichen in Judenburg statt, um gemeinsam ein Modell für eine BMX-Bahn "dirt bike" zu entwickeln. Anschließend wurden die Ergebnisse in einer öffentlichen Podiumsdiskussion besprochen, die ausgehend von dem Projekt "Paradise Enterprise" in Kooperation mit der Stadtgemeinde Judenburg und dem Regionalen Jugendmanagement umgesetzt wurde. Im Veranstaltungszentrum Judenburg fanden sich VertreterInnen aus Politik, Kunst, Kultur, Regional- und Stadtentwicklung ein, um sich vor allem mit der Jugend über Ideen, Anregungen und Wünsche austauschen.
Das von den jungen Menschen mit viel Engagement und Liebe zum Detail entwickelte Modell einer BMX Bahn zur Umsetzung (übrigens für den Judenburger Zirkusplatz gedacht), kann auch symbolisch als Modell für eine gelingende Stadtentwicklung und zukünftige Stadtgestaltung verstanden werden. Die Jugend sucht nach eigenem Raum und Platz, der Möglichkeiten bietet, um eigenen Bedürfnissen Ausdruck verleihen zu können. Diese BMX Bahn ist ein solcher Raum, der den jungen Bürgerinnen am Herzen liegt und dessen Umsetzung gemeinsam mit EntscheidungsträgerInnen einer besprochen wurde.
So wurde dieser Samstagabend für eine Zukunftsdiskussion genutzt, die auch eine direkte Kommunikation der Jugend mit der Politik und einen Austausch mit der Öffentlichkeit ermöglichte. Lokale Akteure wurden an einen Tisch gebracht, um gemeinsam konkret fokussieren zu können, wie nun eine innovative Vorgangsweisen im Bereich von Stadt- oder Regionsentwicklungsprojekten aussehen kann und welche Rahmenbedingungen für gelingende Umsetzungen geschaffen werden müssen.
Das diese Rahmenbedingungen für die geplante BMX Bahn und die damit verbundene Forderung der Jugend nach einem eigenen Platz in der Gemeinde, doch relativ problemlos zu lösen werden sein wird, konnte in dieser Runde bereits zur Freude der anwesenden Jugend geklärt werden.
Der Rahmen dieser Veranstaltung wurde auch genutzt, um aktuelle Themen zu besprechen, die in Zusammenhang mit der Zukunft der Jugend stehen. Mag. Gernot Esser führte als Moderator durch den Abend und konfrontierte die Podiumsgäste beispielsweise mit der demografische Entwicklung der Region und der Prognose für die nächsten Jahre, die bereits deutlich Alarmglocken läuten lässt und die Frage aufwirft, was man tatsächlich in einer Gemeinde tun kann, um diesem Szenario bestmöglich zu begegnen und der Jugend in der Zukunft einen Lebensraum mit einer attraktiven Lebenswelt bieten zu können. Die Beteiligung und direkte Einbindung der Jugend in partizipative Prozesse sieht auch Bürgermeister Hannes Dolleschall als wichtigen Punkt und zeigt sich erfreut über den Verlauf des Projekts "Paradise Enterprise" und das Vorhaben nun auch den Zirkusplatz der Stadt mit einbinden zu wollen.
Auch der Schlüsselbereich der Stadt- und regionalen Entwicklung, wurde in den Fokus der Diskussion gestellt. Im Zusammenhang mit der Regionalentwicklung der Obersteiermark West wurde auch das Handlungs- und Tätigkeitsfeld des Regionalen Jugendmanagements, das mit Mag. Desiree Steinwidder seit nun fast 2 Jahren in der Region auf professioneller Ebene versucht das Thema Jugend in Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse einzuarbeiten, ebenso wie die Rolle der Jugend im Bereich Regionalentwicklung angesprochen.
"Methoden und Formate mit einer Jugend gerechten Sprache werden vom Jugendmanagement entwickelt und Projekte konzipiert", so Regionalmanagerin Dr. Bibiane Puhl, die erklärte, wie Jugendliche in den gestarteten Leitbildprozess der Bezirke Murtal und Murau einbezogen werden sollen, um Bedürfnisse, Wünsche und Ideen der Jugend in den Planungsprozess der Großregion für die nächsten sieben Jahre bestmöglich einarbeiten und mitdenken zu können.
Die von Gernot Dobrouschek in die Diskussion eingebrachten Projektideen wie beispielsweise einer mobilen regionalen Jugendarbeit, sieht die Jugendmanagerin, die sich bereits seit 2012 in den Bezirken dafür engagiert und einsetzt, ebenso als zukunftsweisendes Projekt gerade für die ländlicheren Räume. "Ich glaube es ist in diesem Bereich auch auf kommunaler Ebene sehr wichtig vernetzt zu arbeiten und somit den Druck von den Gemeinden zu nehmen, beispielsweise in diesem Fall alleine ein Jugendzentrum stellen zu müssen, sondern sich zu überlegen, welche jugendfördernde Maßnahmen man vor allem gemeinsam umsetzen kann", so Desiree Steinwidder.
Auch die im Sommer von "Paradise Enterprise" in Judenburg gesetzten Aktionen, die durch den Eifer der Jugend beim Floßbau der AMAMUR zu Projekthighlights wurden, sorgten aufgrund der ereignisreichen Wochen für Gesprächsstoff, ebenso wie das umgesetzte Murfest, das die Jugendmanagerin unterstütze und das anlässlich der ersten Floßfahrten in der Feldgasse nicht nur von der Jugend, sondern von ganz unterschiedlichen Altersstufen angenommen wurde.
"Die schönsten Jugendprojekte für mich sind, wenn junge Menschen aktiv mitarbeiten können und es tatsächlich, wie im Sommer mit dem Bau des Floßes AMAMUR tatsächlich auch zu einer Umsetzung kommt", so Jugendgemeinderat Gernot Dobrouschek über diese spannenden Sommermonate.
Mit dem Wunsch des Moderators für die AMAMUR auch "zukünftig zu großartigen Ufern und Horizonten aufbrechen und noch viele Abenteuer auf der Reise erleben zu können", wurde die Diskussion für diesen Abend beendet, die Fokussierung auf die Jugend in vielerlei Hinsicht aber erst begonnen.