Steiermarkweite Jugend-Befragung
„Jugend aktuell“
Der Fragebogen war zwischen Montag, 21.05.2012 und Sonntag, 10.06.2012 freigeschaltet. Insgesamt haben 637 TeilnehmerInnen den Fragebogen vollständig ausgefüllt. Es haben 232 Burschen und 405 Mädchen teilgenommen. Am stärksten vertreten waren Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 Jahren.
Die Jugendlichen, die an der Befragung teilgenommen haben, kommen aus der gesamten Steiermark. Am stärksten war die Beteiligung in der Stadt Graz und in den Bezirken Graz- Umgebung und Weiz. Am wenigsten TeilnehmerInnen gab aus den Bezirken Murau und Radkersburg.
Zwei Drittel gehen noch in die Schule, ein Viertel hat bereits eine Arbeits- oder Lehrstelle. Die übrigen TeilnehmerInnen suchen gerade Arbeit oder machten dazu keine Angabe.
Wir wollten wissen, wie oft Jugendliche in der Steiermark unterschiedliche Angebote nützen. Dabei liegt der Besuch eines Lokals eindeutig an der Spitze. Überraschend viele Jugendliche nützen aber auch die Angebote der Vereine, insbesondere jene der Sportvereine.
Da nur verhältnismäßig wenige Jugendliche regelmäßig ein Jugendzentrum oder einen Jugendraum aufsuchen, hat uns interessiert, warum das so ist: Wer ab und zu in ein Jugendzentrum geht, macht das um Freunde zu treffen oder weil die Aktivitäten, die dort angeboten werden, Spaß machen.
Diejenigen, die nicht hingehen, haben entweder kein Interesse oder keine Zeit. Viele haben aber auch angegeben, dass es in ihrer Nähe kein Jugendzentrum gibt.
Auch bei Vereinen geht es in erster Linie darum, dass man Freunde und Freundinnen trifft bzw. weil die Aktivitäten Spaß machen. In vielen Fällen ist es aber auch das spezielle Interesse am jeweiligen Verein. Dagegen nehmen Jugendliche vor allem dann nicht am Vereinsleben teil, wenn kein Interesse an der Arbeit und den Angeboten der Vereine besteht.
Eine wichtige Frage ist, woher Jugendliche wichtige Informationen beziehen: Die meisten Jugendlichen verlassen sich dabei nach wie vor auf Bezugspersonen, gleichmäßig aufgeteilt auf die Eltern und auf andere Jugendliche. Auch LehrerInnen und Geschwister werden als Auskunftspersonen genannt.
Wichtig ist aber auch das Internet, das als Informationsquelle deutlich wichtiger ist als Printmedien.
Interessant ist das Ergebnis zur Frage, wie zufrieden Jugendliche mit den Möglichkeiten, in der Gemeinde mitzuentscheiden, sind: die Mehrheit ist wenig oder gar nicht zufrieden mit den Partizipationsmöglichkeiten auf kommunaler Ebene.
Dagegen kam überraschend, dass sich die überwiegende Mehrheit der Jugendlichen von der Gesellschaft angenommen und respektiert fühlen.
Auch das Jugendschutzgesetz wurde überwiegend positiv bewertet: die klare Mehrheit der Befragten meint, dass das Jugendschutzgesetz zumindest teilweise einen guten Rahmen für den Schutz Jugendlicher bietet.
Die nächste Frage betraf die Selbsteinschätzung darüber, welche Stärken die Jugendlichen am besten in einen Beruf einbringen können. Ergebnis: knapp mehr als die Hälfte derjenigen, die noch nicht arbeiten oder eine Lehre begonnen haben, wissen genau wo ihre Stärken liegen und was sie beruflich machen möchten.
Eher ausgeglichen ist die Einschätzung zur Frage, ob es für Jugendliche genug Möglichkeiten gibt, kreativ zu sein: eine kleine Mehrheit sieht diese Möglichkeiten gegeben, ca. 40% gaben an, dass es zu wenige oder viel zu wenige Möglichkeiten gibt.
Abschließend ist noch interessant, dass 228 Jugendliche (mehr als ein Drittel!) zusätzliche Angaben gemacht haben. Eindeutiges Ergebnis: viele Jugendliche wollen mehr aktiv sein, entweder Sport ausüben oder in irgendeiner Form kreativ sein: Häufig wurde angegeben, dass geeignete Möglichkeiten fehlen um Musik zu machen, zu malen / zeichnen oder Theater zu spielen.
Die Befragung wird jetzt noch im Detail ausgewertet, zum Beispiel werden die Ergebnisse unterschiedlicher Teilregionen der Steiermark verglichen. Auf Grundlage der Erkenntnisse aus dieser Befragung sowie weiterer Informationen aus den Regionen und von Organisationen wird die zukünftige Arbeit im Bereich Jugend verbessert und auf die erkannten Defizite reagiert.
Wir bedanken uns bei allen Jugendlichen, die sich die Mühe gemacht haben, den umfangreichen Fragenkatalog durchzuarbeiten. Als kleines Dankeschön wurden die Preise (ein Samsung Galaxy S II und dreimal je eine Nächtigungen für zwei Personen mit Frühstück in einem Familien- und Jugendgästehaus) verlost. Die glücklichen Gewinnerinnen und Gewinner wurden bereits per Email verständigt.