Strategischen Ausrichtung der Kinder- und Jugendarbeit 2020

"Die außerschulische (non-formale) Bildung, wie sie in der Kinder. und Jugendarbeit in der Steiermark praktiziert wird, hat eine lange Tradition, ist bestimmt durch vielfältige Angebote und beruht auf einem breiten Spektrum an Fachinstitutionen und qualitätsvollen Einrichtungsstrukturen.", erklärt Jugendlandesrätin Mag.a Elisabeth Grossmann im Rahmen einer Pressekonferenz zur Präsentation der neuen strategischen Ausrichtung in der steirischen Kinder- und Jugendarbeit 2020.
Kinder- und Jugendarbeit ist neben der Erziehung im Elternhaus und schulischer bzw. beruflicher Bildung ein sozialpädagogisches Handlungsfeld und somit ein ergänzender Entwicklungsbereich für Kinder- und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 26 Jahren im außerschulischen Bereich
Stete Weiterentwicklung in diesem dynamischen Arbeitsfeld hat dazu geführt, dass die Steiermark über anerkannte Fachlichkeit und hochwertige Qualitätsstandards in der Kinder- und Jugendarbeit verfügt. Um diese in der Öffentlichkeit darzustellen, bedarf es nicht nur der Kommunikation und Vorstellung unterschiedlicher Angebote, sondern vielmehr eines gesellschaftlichen Dialogs über die dahinterliegende Vision und Strategie.
Die Vielfalt der Kinder und Jugendlichen in der Steiermark stellt die Kinder- und Jugendarbeit vor besondere Herausforderungen. Es bedarf spezieller Zugänge, um die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Altersgruppen, Interessen, schulischer Bildung etc. zu adressieren. Die Grundprinzipien und Aktivitäten der Kinder- und Jugendarbeit in der Steiermark tragen dazu bei, die Vorgaben des Landes Steiermark zur Umsetzung von Gender Mainstreaming und Diversität zu erfüllen.
Die Vision zur Strategie
Kinder und Jugendliche sollen gegenwärtige und zukünftige Lebensbedingungen, eigenverantwortlich und je nach Alter selbstbestimmt gestalten können. Sie sollen ihrem Alter entsprechend bestmögliche Rahmenbedingungen vorfinden, um ihre eigene Persönlichkeit gemäß ihren Interessen und Neigungen zu entwickeln. Kinder und Jugendliche werden als eigenständige Individuen in ihrer Vielfalt wahrgenommen und in ihrer Entwicklung gestärkt. Ihre unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse werden ebenso berücksichtigt wie regionale Gegebenheiten. Kinder- und Jugendarbeit trägt jeden Tag dazu bei, dieser Vision ein Stück näher zu kommen.
Herausforderung demografischer Wandel und Abwanderung
Wie im Rahmen des Generationenberichts im Februar 2011 und der Generationentour von Landesrätin Grossmann dargestellt, hat die Steiermark eine enorme demografische Herausforderung in den nächsten Jahrzehnten und eine Verlagerung gerade der Jugend in den Ballungsraum Graz zu bewältigen. So werden bis 2030 im Zentralraum Graz mehr als eine halbe Million Menschen leben, während in der Obersteiermark die Einwohnerzahl auf 320.000 zurückgehen und nur noch rund ein Viertel der steirischen Gesamtbevölkerung ausmachen wird.
Um Abwanderung und demografischen Wandel entgegen zu wirken, bedarf es der Stärkung des Angebots für Jugendliche in den Regionen. „Denn wenn Jugendliche Möglichkeiten zur Entfaltung haben, bleiben sie dort oder gehen später - nach Ausbildung und bunten Lebenserfahrungen - wieder zurück", so Landesrätin Elisabeth Grossmann.
Das Jugendressort des Landes wird sich daher auf folgende sechs Themenfelder fokussieren:
1. Lebenswelten
2. Jugendinformation und -beratung
3. Jugendschutz und Prävention
4. Jugendkultur und kreative Ausdrucksformen
5. Gesellschaftspolitische Bildung und Partizipation
6. Bildungs- und Berufsorientierung
„Es ist unser Ziel, in diesen sechs Themenfeldern in allen Regionen langfristig zumindest Angebote für die Kinder und Jugendliche zu haben. Deswegen habe mit März 2012 das System der BezirksjugendmanagerInnen zu Regionalen JugendmanagerInnen umgestellt, um gerade in den Regionen die Jugendarbeit dort zu forcieren", so Grossmann. Die Fokussierung auf diese sechs Themenbereiche diene auch der klaren Prioritätensetzung, denn gerade in budgetär herausfordernden Zeiten sei es die Aufgabe der Politik, klar zu sagen, in welche Richtung das Fördermanagement gehe. Das heißt, nach erwähnten Themenfeldern und regionalen Gesichtspunkten werden zukünftig die Förderungen der steirischen Kinder- und Jugendarbeit ausgerichtet.
Die Jugendstrategie wird am 12.4.2012 in die Landesregierung und danach in den nächstfolgenden Landtag eingebracht.