Vom Schulhof zum Spielhof in Laßnitzhöhe
Wenn über Schule gesprochen wird, dann ist fast immer nur die Rede von Unterrichtsmethoden, Lehrplänen und Schulformen. Schule besteht aber auch aus Gebäuden und Plätzen, an denen vieles zu verbessern wäre. Schließlich verbringen Kinder und Jugendliche eine lange und bedeutende Zeit (fast 12.000 Stunden) in der Schule. Sie haben einen berechtigten Anspruch darauf, räumliche Bedingungen vorzufinden und mitgestalten zu können, in denen sie sich wohlfühlen.
Nach einer Unterrichtsstunde Vokabeln, Formeln und Daten brauchen Kinder dringend eine Schulanlage, die auch ihren unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht wird: Einige wollen toben, Sport treiben und miteinander spielen, andere sich in Ruhe unterhalten und manche sehnen sich einfach nach einigen Minuten Entspannung durch süßes Nichtstun. Darum braucht ein durchdachter Schulhof verschiedene Flächen, Nischen und Geräte. Natürlich ist dabei alles so angeordnet, dass sich die einzelnen Gruppen nicht gegenseitig stören. In weiterer Folge kann ein solcher Schulhof auch in der schulfreien Zeit als Spiel- und Treffpunkt für Kinder, Jugendliche genutzt werden.
Gerade indem Schülerinnen und Schüler am Erscheinungsbild von Klassenräumen, Fluren und Freiflächen mitwirken und ihre Wünsche einbringen können, machen sie aus einer Schule IHRE SCHULE. Schließlich steigt die Identifikation mit selbst gestalteten Spiel- und Aufenthaltsbereichen derart, dass sich Ängste bezüglich mutwilliger Zerstörungen fast von selbst erübrigen. Dies ist die beste Voraussetzung für eine positive soziale Atmosphäre und ein gutes Lernklima.
Den Schulhöfen kommt im Konzept dieser pädagogischen Raumgestaltung eine besondere Bedeutung zu, denn hier an der frischen Luft ist der ideale Ort für Kinder und Jugendliche, sich in den Pausen durch Bewegung, Spiel und Ruhe zu entspannen. Fratz Graz hat es sich zur Aufgabe gemacht, Schüler/-innen, Pädagogen/-innen und Eltern bei der Schulhofgestaltung zu unterstützen und zu inspirieren.
Der Initiative der NMS Laßnitzhöhe ist es zu verdanken, dass die Kinder und Jugendlichen der Schule die Möglichkeit bekommen, sich aktiv an der Schulhofgestaltung und auch an der Schulinnenraumgestaltung zu beteiligen.
Unter Leitung des Teams von Fratz Graz haben zahlreiche Schüler/-innen in den letzten Monaten in drei intensiven Workshops mitgearbeitet und darüber hinaus die Aufgabe bekommen, als Multiplikatoren in ihren Klassen zu fungieren.
Ziel des Beteiligungsprozesses war es, erst die aktuelle Situation der Schulfreiräume zu erkunden und zu hinterfragen und danach relativ schnell in einen Ideenfindungsprozess zu gehen. Unzufriedenheiten, Wünsche, Vorstellungen hatten in den Workshops ebenso Platz wie auch ganz konkrete Anregungen.
Im Herbst 2010 finden verschiedene Aktivitäten zur Finanzierung sowie zur Umsetzung der Ideen statt.










