Nachlese zur Tagung
"Wer fürchtet sich vorm weißen Mann? - Rechtsextreme Subkultur und Fundamentalismus in Österreich"
Referat von Dr. Roman Schweidlenka
Artikel in den Salzburger Nachrichten
Berichterstattung der Arbeiterkammer
Am 20. Oktober 2009 folgten etwa 130 Interessentinnen und Interessenten der gemeinsamen Einladung des Landesjugendreferats und der Arbeiterkammer zur Tagung der Plattform gegen antidemokratische Strömungen, „Wer fürchtet sich vorm weißen Mann? - Rechtsextreme Subkultur und Fundamentalismus in Österreich" in die Kammersäle.
Die rechtsextreme Szene hat ihre Erkennungsmerkmale in den letzten Jahren verändert. Springerstiefel, Bomberjacken und Glatzen werden seltener. Andere Symbole, wie gewisse Bekleidungsmarken, die mit speziellen Codes ausgestattet sind, weisen auf die rechtsradikale Gesinnung ihrer Trägerinnen und Träger hin. Wenn beispielsweise auf einem T-Shirt zwischen unter einer geöffneten Weste das Wort „NSDAP" zu lesen ist, handelt es sich meist um die Marke „CONSDAPLE". Die Buchstaben am Beginn und am Ende des Wortes werden einfach durch die Weste verdeckt. So entgeht die Trägerin oder der Träger der Sanktionierung nach dem Paragraphen 3 des Österreichischen Verbotsgesetzes.
Ein Ziel der Tagung war die Aufklärung über diese neue Symbolik. Willi Lasek, vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands und Alex Mikusch vom Jugendzentrum Explosiv widmeten ein Referat und einen Workshop dieser Thematik.
Dr. Roman Schweidlenka von der LOGO ESO.INFO führte mit seinem Referat in die Themen Fundamentalismus und Extremismus ein. Dr. Robert Eiter, der das oberösterreichische Netzwerk gegen Rechtsextremismus gründete, referierte zum Thema Netzwerken. In einem von ihm geleiteten Workshop konnten sich interessierte Tagungsgäste in dieses Thema vertiefen.
Die Workshops der Tagung boten überdies die Gelegenheit sich intensiv mit Strategien gegen Rechtsextremismus auseinanderzusetzen. Daniela Ramsbacher, Bakk.phil. und Mag.a Barbara Schmiedl leiteten den gut besuchten Workshop zum Thema Stammtischparolen. Rene Molnar, Leiter des Jugendzentrums Explosiv und profunder Kenner der Musikszenen, führte durch den Workshop „Musik und Gewalt" mit dem Schwerpunkt rechtsextreme Bands.
Jene, die sich mit theaterpädagogischen Übungen zu den Themenfeldern Gewalt, Rassismus und Ausgrenzung auseinandersetzen und diese auch probieren wollte, besuchte den Workshop von Mag. Michael Wrentschur von Inter/ACT.
Angeregte Diskussionen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und viele an die Referentinnen und Referenten gerichteten Fragen zeugten ebenso wie die hohe Medienpräsenz von der Brisanz des Themas.