Filmkritik: Fireflies in the Garden
zurück im Sommer
Regie: Dennis Lee
Darsteller: Ryan Reynolds, Willem Dafoe, Emily Watson, Carrie-Anne Moss und Julia Roberts
Genre: Drama
Land: USA
Länge: 98 min.
DE-Start: 07.08.2008
AT-Start: 19.09.2008
Ein Autounfall Lisa Taylors (Julia Roberts) ist der Auslöser für eine Reise in die Vergangenheit der ganzen Familie in einen Sommer, der das Leben aller entscheidend verändert hat; dabei sollte Lisas Universitätsabschluss gefeiert werden.
Der Sohn Michael Taylor (Ryan Reynolds) ist inzwischen ein erfolgreicher Romanautor und hat dennoch mit der Figur seines Vaters (Willem Dafoe) Probleme, der alles anders als ein gutes Vorbild war; er hatte die Fäden immer in der Hand und ließ keinen Zweifel über seine Autorität aufkommen. Was Michael väterlicherseits fehlt, versucht seine Mutter mit Aufopferung und viel Liebe zu kompensieren. Die Situation eskaliert eines Sommers als Lisas jüngere Schwester über den Sommer auf Besuch ist. Jane (Emily Watson) und Michael werden beste Freunde, aber was damals passiert ist, lässt in allen tiefe sichtbare Narben zurück. Im Zuge des Begräbnisses Lisas kommen unterdrückte, aber auch verfälschte Erinnerungen ans Tageslicht und die Familie versucht auf unterschiedliche Art und Weise die Vergangenheit so zu verarbeiten, dass eine Zukunft miteinander möglich wird.
Wie der Titel impliziert handelt es sich um das Thema der Vergangenheitsbewältigung, was an den Bildern, die dem Publikum (un-)bewusst gezeigt werden, wie tickende Uhren an der Wand, Armbanduhren, usw. Die Umsetzung mittels Zeitsprüngen und Gedankensprüngen ausgelöst durch ein tragisches Ereignis, sind weder innovativ, noch herausstechend; was aber auf alle Fälle positiv auffällt, ist die Schnitttechnik bei der Erzeugung von Stimmungsbildern. Des Weiteren ist die hervorzuheben, dass der Film ohne musikalisches Untermauern (bzw. Betonieren) auskommt und die schauspielerische Leistung Ryan Reynolds ist absolut in den Vordergrund zu stellen; ein Mann, von dem man hoffentlich noch viele Charakterrolle gibt.
Alles in Allem ein gelungener Film über das Vergessen, Vergeben und den Wunsch, dass am Ende doch alles gut wird, der leider darunter leidet, dass man zu detailverliebt ist, um Passagen zu streichen, sich im Gegensatz dazu auf eine Figur zu konzentrieren und auch offene Enden zwangsläufig nicht die qualitativ schlechteren sein müssen.