Filmkritik: Charlie Bartlett
Regie: Jon Pol
USA, 2008
At-Start: 29.8.2008
Wie soll man das Gefühl bekommen, ein normaler Junge zu sein, wenn die Familie einen Haustherapeuten verpflichtet hat und jedes Problem mit Psychopharmaka in Angriff genommen wird? Charlie Bartlett weiß es nicht und hat auch keine Lust, zu normal zu sein. Was er sucht ist die Anerkennung seiner Schulkollegen, also betätigt er sich als Geistesarzt der Highschool und verscherbelt all die Medikamente, die ihm sein Therapeut verschreibt.
„Charlie Bartlett" ist ein Highschoolfilm. Die Footballer, der Schulschläger, die Nerds und die Cheerleaderinnen, alle sind sie anwesend und Charlie ist keiner von ihnen. Dank eines gewitzten Handlungsverlaufs und ein paar talentierter Darsteller gelingt es jedoch, nicht im Sumpf der Teenyfilme zu versinken Anton Yelchin, dessen Kariere gerade die Düsen gezündet zu haben scheint - weitere Auftritte stehen uns mit „Star Trek 11" und „Terminator: Die Erlösung" bevor - füllt die Figur des Charlie Bartlett mit ausreichend Witz und Wahnsinn, um über knappe hundert Minuten unterhalten können und mit Namen wie Robert Downey Jr. und Hope Davis tragen auch die Nebenrollen zur Belebung der Leinwand bei.
Trotz allem findet sich in diesem Film nichts, was über den ansehnlichen Durchschnitt hinauseicht. Bei allem Humor fehlt der Handlung der Kern und so fällt der Film mit anderen wenig erwähnenswerten Filmen in die Rubrik „Kann man ansehen, wenn's im Fernsehen kommt".
Harald Koberg