Filmkritik: Schmetterling und Taucherglocke
Regie: Julian Schnabel
Drehbuch: Ronald Harwood
Darsteller: Mathieu Amalric, Emmanuelle Seigner,
Marie- Josée Croze, Anne Cosigny
Jean-Dominique Bauby (Mathieu Amalric), der ehemalige Chefredakteur des Elle- Magazins, wird im Alter von 42 Jahren urplötzlich aus seinem glamourösen und luxuriösen Leben gerissen, als er einen Schlaganfall erleidet. Nach 2 Wochen Koma, muss Dominique erfahren, dass er ganzkörperlich gelähmt ist und außer mit dem Auge zu blinzeln kann er sich nicht verständigen, die Ärzte diagnostizieren bei ihm das sehr seltene Locked- in- Syndrom. Gefangen in seinem Körper sieht er keinen Sinn mehr an seinem Leben.
Erst durch eine spezielle Methode durch die er sich besser verständigen kann findet er wieder Kraft und Mut sich mitzuteilen. Bauby entschließt sich seine Memoiren zu schreiben. In nur 14 Monaten diktiert er seiner Sekretärin ein komplettes Buch in dem er seine Gefühle und Gedanken erzählt und wie seine Krankheit sein Leben verändert hat.
Nach seinen beiden ersten Filmen "Basquiat" (1996) und "Before Night Falls" (2000) hat Julian Schnabel mit seinem Lebensdrama "Schmetterling und Taucherglocke" seine dritte Regiearbeit vorgelegt, die 2007 in Cannes ihre Uraufführung im Wettbewerb erlebte. Dort gab es den Preis für die Beste Regie, bei den Golden Globes schließlich die Preise für die Beste Regie und den Besten ausländischen Film, hinzu kamen 4 Oscar- Nominierungen.
,, Schmetterling und Taucherglocke´´ nimmt den Zuseher auf eine Reise, in dem er zunächst die Welt nur über die Augen von Bauby darstellt und diese Eindrücke erst nach und nach mit Erinnerungen, Fantasien und Rückblenden ergänzt. Anfangs wird die Geschichte fast vollständig aus der Perspektive des Patienten erzählt, was dem Zuseher das Gefühl gibt, Buaby selbst zu sein. Sein Schmerz, seine Angst und seine Hilflosigkeit werden auf den Zuseher übertragen.
Abgesehen von der sowieso schon mitnehmenden wahren Geschichte, die der Film erzählt, verhelfen brillante schauspielerische Leistungen, vor allem von Mathieu Amalric dazu dass der Film unter die Haut geht. Es dauert einige Zeit bis man sich selbst, als Zuseher nicht mehr gelähmt fühlt.
,, Schmetterling und Taucherglocke´´ ist schmerzhaft aber zugleich wunderschön- ein Meisterwerk.
Autorin: Ariela Schwarzböck